Geschichte bis 1992


... bis 1945

1760/61 verlegte die Unität ihre höhere Bildungsanstalt, das Pädagogium, hierher nach Niesky.

Diese Schule konnte in der Folgezeit das Bild des Ortes wesentlich mitbestimmen.
In ihrer pietistisch geprägten Bildungs- und Erziehungsarbeit zeichnete sie sich auch durch Ideale aus, die gut in die heutige Zeit passen würden; beispielsweise die Verbindung von geistiger und praktischer Arbeit, die Erziehung in der Gemeinschaft bei gegenseitiger Verantwortung und wachsender Freiheit, wobei das Gleichheitsprinzip unter den Zöglingen diese Freiheiten mit größerer Verantwortung gegen sich selbst, vor allem aber den Jüngeren gegenüber, verband.

Das Pädagogium Niesky gehörte auch zu den Schulen in Deutschland, die dem Turnen und der „Leibesübung" auf den Weg halfen. 1841 wird der erste Sportplatz angelegt (heute: Rosenplatz). Lehrer und Schüler wetteifern an im Freien aufgestellten Turngeräten. Schließlich konnte 1861, zum 100jährigen Bestehen des Pädagogiums in Niesky, eine aus Spenden und in Eigeninitiative gebaute Turnhalle eingeweiht werden, ein Gebäude, das wohl die älteste Schulturnhalle auf deutschem Boden ist, um die Jahrtausendwende aber aus nachvollziehbaren Gründen einer neuen Nutzung gewidmet wurde.

Die Weltoffenheit der Schule zeigte sich nicht zuletzt auch darin, welchen Wert man dem Erlernen moderner Fremdsprachen beimaß. Französisch und vor allem Englisch hatten bereits im 19. Jahrhundert in Niesky einen Stellenplatz, der anderswo durchaus nicht überall üblich war.

Obwohl die Erziehung auf dem Boden des Brüdertums vollzog, geschah dies doch nie in dogmatischer Enge. Religiöse Toleranz und Weltoffenheit waren schon dadurch bedingt, dass Lehrer und Schüler durch Lebenslauf und Herkunft jeglicher provinziellen Enge entgegenwirkten.
Genau das war entscheidend für den positiven Ruf der Schule.

Groß waren die Wirkungen der Schule auf das Aufblühen der Stadt Niesky.
Es entstanden von den Schülern angelegte und gepflegte Parkanlagen, Mon Plaisir und Heinrichsruh, die Schulplantage Astrachan und eine Rodelbahn.
Handel, Gewerbe und Dienstleistungen lebten in beträchtlichem Maße von der Schule.

1895 erfolgte ein weiterer und letzter großer Umbau des Schulgebäudes am Zinzendorfplatz. Das jetzige äußere Erscheinungsbild wurde seither nicht verändert, wohl aber das Innenleben; vor allem der Raumzuschnitt und die Raumfunktion.
In der Nieskyer Umgangssprache tragt es den Namen „Altes Pädagogium".

1897/98 wurden dann Knabenanstalt und Pädagogium zum "Pädagogium der evangelischen Brüderunität" zusammengelegt.(Obgleich die Knabenanstalt und das Pädagogium eigentlich reine Jungenschulen waren; auch Mädchen konnten in - an verschiedenen Stellen angesiedelten Einrichtungen und teilweise in Zusammenarbeit mit denen für Jungs - Schulen der Brüdergemeine eine schulische Ausbildung erfahren, allerdings nicht bis zum Abitur.)

Erst 1930 erwirkte man  die volle staatliche Anerkennung als Gymnasium, was sich wohl insbesondere auf die Berechtigung zur Prüfungsabnahme bezog.
Während der Kriegsjahre von 1943 bis 1945 gab es in der Schule sowohl Tagesschüler aus Niesky als auch Internatsschüler aus umliegenden oder weiter entfernten Orten, die hier wohnten und zur Schule gingen.

Der im Pädagogium stattfindende Unterricht wurde größtenteils von Lehrern aus der 1940 aufgelösten Ortsschule der Brüdergemeine gehalten

Erst im Herbst 1944, wenige Monate vor dem Kriegsende, wurde das Pädagogium verstaatlicht, weil eine christliche Privatschule nicht in das "Bildungskonzept" jenes Regimes passte; auch der Religionsunterricht wurde abgeschafft.

Im Februar des Jahres 1945, als sich die Schauplätze des II. Weltkrieges immer mehr der Stadt Niesky näherten, wurde der Unterricht eingestellt.
Das repräsentative Schulgebäude, genannt „Neues Pädagogium", brannte in den letzten Kriegstagen – so wie viele Häuser am Zinzendorfplatz, aus.


 

1946-1950

Im Januar bzw. Juni 1946 konnte der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden.
Das erste Schuljahr war 79 Tage lang und endete am 31.08.1946. Es diente ausschließlich dazu, die Klassen zusammenzustellen und die Schüler auf einen einheitlichen Wissensstand zu bringen.
Es war auch das erste Mal, dass Schüler und Schülerinnen zusammen unterrichtet wurden.

Der Neubeginn des Schulbetriebes war - wegen der problematischen Raumsituation (Auch das Schulgebäude auf der Poststraße war nicht mehr nutzbar.), der komplizierten Personalsituation und den unterschiedlichen und meist schweren Schicksalen der Schüler - nicht einfach.
1946 waren es vor allem Lehrer aus der Brüdergemeine, die ein neues Kapitel in der Schulgeschichte zu schreiben begannen.

Bereits 1948 wurden die ersten Abiturprüfungen abgenommen und erste Abiturzeugnisse ausgegeben. 

1950 zog man in die ehemalige Knabenanstalt und das Internatsgebäude wieder ein, im Volksmund »alte EOS« genannt.



Lehrnach45   Abiturienta48
Lehrer nach 1945                          Abiturientenjahrgang 1948
GustavKoch
Gustav Koch - ehemaliger Pädagoge
EntlCzwalinerEntlassung des Lehrers Czwalina

Die Photos stammen aus dem Privatbesitz von Herrn Glitsch (Königsfeld)

1950 - 1992
Lehrer1955Das Lehrerkollegium des Abiturjahrganges 1955.
 Dieses Photo stammt aus dem Privatbesitz von Herrn Krzonkalla (Berlin)

 




1950-1992

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