„Ich lebe und bin dankbar dafür!“

Zeitzeuge 2015 101.10.2015 | Unsere Lehrer haben die zehnten Klassen wohl noch nie so aufmerksam erlebt zuzuhören wie am Montag, dem 14.09.2015, als Krystyna Budnicka - in Zusammenarbeit mit dem Maximilian-Kolbe-Werk und dem Kultusministerium - von ihrem Kampf ums Überleben berichtete.

Mit nur sieben Jahren endete ihre glückliche Kindheit als jüngste Tochter einer großen, traditionell jüdischen Familie, als deutsche Nationalsozialisten 1939 das Warschauer Ghetto errichteten.
Als die ersten jüdischen Familien aus ihren Wohnungen getrieben und in die Konzentrationslager transportiert wurden, beschlossen der Vater und die Brüder der Familie, einen Bunker unter dem Haus zu bauen. Dort verbrachte die Familie vier Jahre in Finsternis, ständiger Gefahr und qualvollen Entbehrungen, bis es einigen von ihnen gelang, über das Kanalsystem die Oberfläche der arischen Seite Polens zu erreichen.
Leider verlor Frau Budnicka all ihre Geschwister und ihre Eltern auf der Flucht und verbrachte ihre restliche Kindheit in einem katholischen Waisenhaus.

Sehr bewundernswert ist, dass sie trotz der traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit Lebensfreude und Optimismus ausstrahlte.
Ihre Botschaft an uns lautete aber auch: „Die Welt heute hat aus dieser Zeit nichts gelernt.“
Wir sind dankbar für diese Erfahrung und werden das Gespräch in bleibender Erinnerung behalten.

Text: Cécile Konietzky und Amelie Heublein (Kl. 10/1)
Fotos: Frau C. Vetter


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