Geschichts-Exkursion nach Krakau und Auschwitz 2019

KrakauundAuschwitz 2019 1110.11.2019 | "Das Erinnern darf nicht aufhören; denn ohne Erinnerung gibt es weder Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft." (Roman Herzog)

Vom 28. September bis zum 1.Oktober 2019 begaben sich 45 Schülerinnen und Schüler mit ihren Geschichtslehrern auf eine freiwillige Studienfahrt nach Krakau. Beeindruckt von den Sehenswürdigkeiten und der Geschichte der Stadt als ehemalige königliche Residenz, erkundeten sie auch das besterhaltene jüdischen Viertel Europas und besuchten das Museum in der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler.
Höhepunkt war am Sonntag der Besuch des Stammlagers I und der Vernichtungsstätte Auschwitz – Birkenau. Am Montagnachmittag durften wir der Zeitzeugin LIDIA MAKSYMOWICZ zuhören und ihr Schicksal erfahren, was für viele der emotionalste Moment war.
Dass dieser Besuch einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, davon zeugen auch Äußerungen der Teilnehmer:

# Die Hinterlassenschaften des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte hautnah zu erleben, einen Menschen zu treffen, der sämtliche menschenunwürdige Behandlungen überlebt hat, und im Allgemeinen so direkt mit diesem Thema konfrontiert zu werden, ist zum einen unglaublich interessant, aber auch unfassbar furchtbar. Niemand kann sich die Ausmaße des Holocaust auch nur ansatzweise vorstellen – bis man alles mit eigenen Augen sieht. Diese Orte des Grauens zu besuchen, hilft, zumindest in Ansätzen zu verstehen, was damals geschehen ist und dass so etwas Schreckliches nie wieder passieren darf. (Louis)
# Die Dimensionen, die wir im KZ Auschwitz-Birkenau kennengelernt und die uns tief betroffen gemacht haben, müssen wir erst noch verarbeiten. […] das sehr beeindruckende Zeitzeugengespräch, das so authentisch war, hat einen mitgerissen und zugleich mit einer Vielzahl an Emotionen überschüttet. Niemand kann einem die Geschichte so nahe bringen wie jemand, der sie selbst erlebt hat. (Markus und Jaron)
# Es war bedrückend, durch das KZ zu laufen mit dem Wissen, wie vielen Menschen dort furchtbares Leid widerfahren ist. Besonders beeindruckend war das Zeitzeugengespräch, wobei es sehr schätzenswert ist, dass wir wahrscheinlich zu der letzten Generation gehören, die das persönliche Schicksal in solch einer Art und Weise vermittelt bekommen. Inspirierend war die Aussage der Zeitzeugin, dass die Zukunft in unseren Händen liege. Diesen Appell nehmen wir uns zu Herzen. (Anna, Franka, Vivien)
#Es war beeindruckend, wie viel unsere Führerin durch die Gedenkstätte wusste und kleine Geschichten erzählen konnte. Die Gedenkminute war sehr ergreifend und durch den mitgebrachten Gegenstand konnte man eine Bindung zu den Opfern schaffen, wodurch die menschliche und emotionale Seite der Ereignisse betont wird. (Pia und Franziska)
# Das Gelände von Auschwitz-Birkenau in seiner kompletten Größe zu sehen, gab uns ein beeindruckendes Gefühl, das sich anschließend durch die Geschichten der Umstände an diesem Ort mit Trauer mischte. Zum ersten Mal bekam man die Gelegenheit, die uns vorher gelehrten Informationen mit eigenem Bewusstsein wahrzunehmen und den Ort des größten Verbrechens zu erleben. Dank dieser Erfahrung sind wir uns noch mehr als vorher bewusstgeworden, dass Wertschätzung und Respekt eines der höchsten Güter der Menschheit darstellen und es an uns ist, diese zu wahren. (Emma und Sophie)
# Man kann die Eindrücke und Erlebnisse eigentlich nicht in Worte fassen, und doch ist es unglaublich wichtig, dass man gerade über die dunkelsten Momente in der Geschichte aufklärt, um den nachfolgenden Generationen zu verdeutlichen und vor Augen zu führen, was so viel Hass, aber besonders auch das unendliche Streben nach Macht, anrichten kann. (Viktoria)

Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle unserem Förderverein „Freunde des Gymnasiums Niesky“, der uns die sechsstündige Führung durch das KZ Auschwitz und die Stadtführung durch das jüdische Krakau finanzierte.

 Text: Frau L. Joseph | Fotos: Sebastian H.


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