Forschen statt Googeln

AnneChina 221.1.1024 | China, das Reich der Mitte – ein Land, so weit entfernt von allem, was wir kennen, von allem, was uns vertraut ist. Im Oktober 2013 machten sich 18 Schüler und Schülerinnen aus ganz Deutschland auf, um dieses Land einmal hautnah zu erleben, zu erkunden und um sich in ein unvergessliches Abenteuer zu stürzen. Sie machten einen

Spaziergang über die Große Chinesische Mauer, bestaunten die einmalige Terrakottaarmee, reisten mit über 300 km/h durch das Land und fuhren auf einem Schiff an der atemberaubenden Skyline Shanghais vorbei.

Und ich, Anne Jaczkowski, eine Schülerin unseres Gymnasiums in Niesky, hatte das Glück und die Ehre eine dieser 18 Schüler zu sein, die China mit eigenen Augen bestaunen durfte. Wenn Ihr auch Lust habt, die Welt mit eigenen Augen zu sehen und zu erforschen, dann könnt ihr euch z.B. bei der Schulleitung über die aktuellen Angebote für MINT-freundliche Schulen informieren.

Doch es war nicht nur eine einfache Urlaubsreise. Nein. Es war eine Forschungsexpedition, bei der die Großstädte Peking, Luoyang, Xian und Shanghai genauer unter die Lupe genommen wurden. Während 12 Tagen forschten wir Expeditionsteilnehmer in den Teilbereichen Klima & Flora, Fauna, Infrastruktur & Verkehr, Industrie & Wirtschaft und Menschen, Kultur & Sprache. Nebenbei befasste sich ein weiteres Team mit dem Dreh einer Reportage. (... zu sehen auf YouTube unter „Reportage Forschungsexpedition China Oktober 2013“)

Unsere Expedition begann im „Hauptquartier“ des Instituts für Jugendmanagment, den Organisatoren unserer einzigartigen Reise, in Heidelberg. Dort besprachen wir unsere Ziele und was wir während unseres Aufenthalts im Reich der Mitte in den einzelnen Gebieten erreichen wollten.

Unser ersten Reiseziel: Peking, die Hauptstadt Chinas. Der rasende Verkehr auf den überfüllten Straßen, die riesigen modernen und alten Hochhäuser und die beeindruckenden Tempel in ihrer Farbenpracht. An jeder Straßenecke gab es etwas Neues zu entdecken und zu bestaunen. Auch der ehemalige Kaiserpalast, vielen bekannt als die Verbotene Stadt, wurde von uns nicht verschont.

China hieß uns alle herzlich Willkommen und ließ uns an ihrer Kultur teilhaben. Die Essgewohnheiten waren ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber meiner Meinung nach haben wir uns innerhalb von 12 Tagen hervorragend eingelebt. Vor allen Dingen mussten wir uns mit den ungewohnten Stäbchen anfreunden, um nicht zu verhungern. Auch die Sprache ist etwas vollkommen Neues gewesen. Wussten Sie, dass man in China kein einheitliches Schriftsystem hat? Dort hat jedes Wort sein eigenes Zeichen oder wird aus mehreren dieser Zeichen zusammengesetzt. Insgesamt gibt es davon ungefähr 50 000, von denen aber nur ca. 5 000 – 6 000 gekannt werden müssen, um die chinesische Sprache zu verstehen. Jedes Zeichen muss man einzeln erlernen. Das war für uns unvorstellbar.

Nicht nur wir erkundeten unsere neue Umgebung, wir wurden selbst zum Objekt des Bestaunens. Die Einheimischen übersäten uns mit neugierigen Blicken oder baten den Ein oder Anderen, ein Foto mit ihm machen zu dürfen, denn für die hauptsächlich dunkelhaarigen Chinesen waren wir Deutschen mit unseren meist hellen Haaren ein seltener Anblick.

Die Städte Luoyang und Xian zogen uns ebenfalls in ihren Bann, doch das absolute Highlight unserer Reise war die moderne Industrie- und Hafenstadt Shanghai. Uns wurde schier der Atem geraubt von der umwerfenden Skyline, dem gemütlichen französischen Viertel und den chinesischen Märkten. Dort lernten wir das Leben der Chinesen in den Großstädten hautnah kennen. Doch noch faszinierender war der Anblick dieser weltweit einmaligen Stadt bei Nacht. Sobald die Sonne untergegangen war, fingen die eindrucksvollen Hochhäuser an zu leuchten und zogen Hunderte von Menschen an, die dieses Spektakel beobachteten.

Am 22.10.2013 jedoch neigte sich unsere Expedition in das Reich der Mitte seinem Ende zu, aber wir behalten neue Freundschaften, viele aufregende und einzigartige Erinnerungen sowie Erfahrungen im Gedächtnis. Außerdem könnte ich, wenn ich mir weiterhin nur Bilder von diesem faszinierenden Land im Internet angesehen hätte, niemals sagen: „Mit 14 Jahren, da war ich in China.“.

Text/Photos: Anne Jaczkowski Klasse 9/2


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